Ganz gleich ob Legasthenie oder LRS, in beiden Fällen ist eine individuelle Förderung angeraten.
Verdacht auf Legasthenie?
Eine Legasthenie ist hauptsächlich auf erbliche Anteile zurückzuführen.
Nicht mangelnde Intelligenz oder zu wenig erbrachte Leistungen beim Üben und Erlernen der Kulturtechniken sind verantwortlich sondern differenten Sinneswahrnehmungen, welche auf die biogenetischen Voraussetzungen des Legasthenikers zurückzuführen sind.
Beim Zusammentreffen mit Symbolen, wie Buchstaben oder Zahlen, kommt es zu einem Verlust der Aufmerksamkeit. Vermehrte Wahrnehmungsfehler sind die Folge.
Legasthenie ist keine Krankheit!
Die differenten Sinneswahrnehmungen wirken sich nur bei Tätigkeiten des Schreibens, Lesens, Rechnen oder Lernens negativ aus.
Legasthenie ist weder eine Störung, Behinderung oder Krankheit. Man nimmt an, dass mindestens 15 % der Weltbevölkerung davon betroffen sind.
Durch verschiedene Feststellungsverfahren ist es möglich, genauestens zu bestimmen, welche Sinneswahrnehmungen betroffen sind und gezielt trainiert werden müssen.
Mögliche Anzeichen einer Legasthenie
Erst nach einer genauen Begutachtung und Testung, kann eine aufschlussreiche Diagnose gestellt werden.
LRS oder Legasthenie?
Leider werden Legasthenie und LRS oft für dasselbe gehalten. Vor allem wegen der Art der Förderung muss deshalb unterschieden werden.
LRS kann in kognitive (durch Intelligenzmangel erklärbare LRS) und intelligenzunabhängige LRS eingeteilt werden. In die Intelligenzunabhängige LRS zählen Legasthenie und die LRS im Rahmen einer Lernstörung.
Eine Lese- und Rechtschreibschwäche wird durch verschiedene Umstände, Geschehnisse oder Versäumnisse erworben.
Wie kommt es dazu?
Lerndefizite können durch zu wenig Übung, falsche Lernmethoden, Krankheit, Lehrerwechsel oder Umzug an einen anderen Ort verursacht werden. Aber auch Begebenheiten in der Familie, wie zum Beispiel einen Todesfall, Scheidung oder Gewalt können für eine LRS im Rahmen einer allgemeinen Lernstörung verantwortlich sein.
Vor einer gezielten Förderung müssen in einem ausführlichen, pädagogischen und umfangreichen Feststellungsverfahren alle möglichen Ursachen genauestens geprüft werden, damit sich ein nachhaltiger Erfolg einstellen kann.
Eine Legasthenie ist so individuell wie ein Fingerabdruck, deshalb bedarf es auch einer speziellen und individuellen Förderung.
Ich habe alle Zeit der Welt!
- Kinder mit Legasthenie sind nicht minder intelligent, als Menschen ohne. Im Gegenteil... sie können zum Teil parallele und komplexere Gedankengänge verarbeiten... Sie können bereits in jungen Jahren tiefgründigere Zusammenhänge erfassen.
- Legasthenie ist keine Krankheit, deshalb bedarf es auch keiner Therapie. Diese Kinder haben lediglich eine besondere Art des Lernens, welche in der Schule leider nicht immer berücksichtigt werden kann.
- Kinder die von Legasthenie betroffen sind, verstehen oft nicht beim ersten mal, was von ihnen erwartet wird und benötigen viel Geduld und Verständnis. Mit dem Wissenszuwachs um das Thema Legasthenie, wächst zunehmend auch das Verständnis.
Kinder mit Legasthenie können hochbegabt sein. Wichtig ist, sie in den bevorzugten Interessengebieten zu fördern und diese mit dem Erlernen des Lesens und Schreibens zu kombinieren.
Wie kann ich helfen?
- Beratung und Gespräche mit Eltern und evtl. Lehrkräften
- Testverfahren zur Bestimmung der betroffenen Sinneswahrnehmungen, Testung der Aufmerksamkeit und Fehler-Analyse (AFS-Test)
- Pädagogisches Gutachten
- Training der Aufmerksamkeit
- Training der betroffenen Sinneswahrnehmungsbereiche
- Symptomtraining
- Individuelle interessenspezifische Lern- und Förderpläne
- Training der Eltern